Digitaler Besuch der Realschüler in der Wachkoma-Aktiv-Pflegestation in Bopfingen

Kurz vor dem Ende des Schuljahres gelang es den Verantwortlichen der Bildungspartnerschaft Realschule Bopfingen und Wachkoma-Aktiv-Pflegestation Bopfingen, etwa 25 interessierten 9.Klässlerinnen und 9.Klässlern auf digitalem Wege einen Besuch in der Wachkoma-Aktiv-Pflegestation Bopfingen zu ermöglichen, was selbst ohne Pandemiebedingungen in dieser großen Personenzahl schwierig gewesen wäre.

Am 20.7.2021 um 14 Uhr schalteten sich auf der Schul-Online-Plattform der betreuende Lehrer Herr Oliver Sauter mit 22 Schülerinnen und Schülern im PC-Raum der RSB, weitere SchülerInnen und KollegInnen von daheim aus sowie aus dem Stauferklinikum der Einrichtungsleiter Herr Daniel Köger und aus der Wachkoma-Aktiv-Pflegestation in Bopfingen Herr Knut Frank, Stationsleiter, mit Frau Irmgard Eisele, die musiktherapeutische Angebote macht, zu.

Die Teilnehmer konnten über die Bildschirme der digitalen Endgeräte einen „großen“ und umfassenden Einblick in die Station erhalten: Dort führten Herr Frank und Frau Eisele in Theorie und Praxis durch die Station. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren von den Verantwortlichen der Pflegeeinrichtung viel über den Zustand von Menschen im Wachkoma im Allgemeinen und welche Ursachen dazu führen können. Laut Herrn Frank schafft es das Pflegeteam, durchschnittlich einen Bewohner pro Jahr zurück ins Leben zu führen. Besonders berührend war dann der digitale Besuch bei drei Bewohnern der Wackoma-Pflegestation in ihren Zimmern. Dabei wurden die sehr unterschiedlichen Ausprägungen des sogenannten „Wachkomas“ deutlich: vom Extremfall, bei dem seit vielen Jahren keinerlei Verbesserung eingetreten ist, über einen Menschen, der immerhin ein paar wenige, körperliche Reaktionen zeigen kann, bis hin zu einem „fast wachen“ Bewohner. Interessant war zu sehen, was man für diese Menschen tun kann – wie z.B. die musiktherapeutischen Ansätze, die von Frau Eisele vorgestellt wurden. Schließlich war der letzte Abschnitt dem Thema „Ausbildung und Pflegeberufe“ gewidmet. Herr Frank spannte einen Bogen von der Möglichkeit zu Berufsorientierungspraktika über das dort mögliche FSJ (Freiwilliges soziales Jahr) und die Ausbildungsberufe bis hin zu der neu strukturierten Ausbildung im Pflegebereich und der aktuellen Berufsperspektive.  Spontan bewarb sich einer der Schüler für ein Praktikum in der Bopfinger Wachkoma-Aktiv-Pflegestation .  ORSA/ AK