Realschule Bopfingen

Gedenkfeier des Bildungszentrums

Gedenkfeier des Bildungszentrums für die 88 jüdischen Mitbürger aus Bopfingen und Umgebung, die im Dritten Reich ermordet wurden

Im Rahmen des internationalen Holocaustgedenktags am 27. Januar, gedachten die Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums Bopfingens in einer würdigen Feierstunde der 88 jüdischen Mitbürger, die in den Jahren 1941 und 1942 vom Bahnhof Bopfingen aus in 4 Deportationszügen in die Vernichtungslager im Osten transportiert und dort ermordet wurden.

Klaus von Dohnanyi, ein deutscher Politiker, hat einen wichtigen Satz gesagt: „Man kann …nicht wirklich gedenken, ohne auch zu fühlen. Wir erinnern mit dem Kopf, aber wir gedenken mit dem Herzen.“ Dieses Zitat wurde in Ihrer Rede von Realschullehrerin Katja Dritschler aufgegriffen. Es soll deutlich machen, dass man nur dann verantwortungsvoll die Gegenwart und Zukunft gestalten kann, wenn man über die Geschehnisse im Dritten Reich Bescheid weiß. Das Wissen allein reicht jedoch nicht aus. Es muss das Herz und das Gefühl für die Mitmenschen dazukommen. Nur so kann ein „Nie Wieder!“ gelingen.

Wie wichtig dieses Bekenntnis zu Menschlichkeit, Nächstenliebe und zur Ächtung von Gewalt und Terrorismus ist, hat Bürgermeistern Dr. Gunther Bühler betont. Auch er hat mit der Verlesung von Namen seine Rede begonnen. Menschen jüdischen Glaubens, die beim Überfall der Hamas auf schreckliche Art und Weise ermordet oder entführt worden sind. Der Hass gegenüber Juden und Jüdinnen ist auch im Jahr 2024 noch präsent.

Die Klassenstufe 9 des Gymnasiums stellte in einer PowerPoint Präsentation am Beispiel des Oberdorfer Juden David Heimann die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Konzentrationslager Dachau vor. Entmenschlichung, Demütigung, Willkür, Schikane, Folter und Mord waren alltägliche Begleiter der Inhaftierten.

Die Realschülerinnen Inna, Kiara und Valeria aus der 10b verarbeiteten Ihre Recherchen hierzu in einem Rollenspiel: Drei Frauen, unterhalten sich über ihr Leben, das sich seit Hitler an der Macht ist, immer mehr zum Schlechteren verändert hat. In ihrem Gespräch wurde deutlich, wie die jüdischen Mitbürger durch Boykottaufrufe und diskriminierende Gesetze immer mehr aus dem öffentlichen und wirtschaftlichen Leben gedrängt und schließlich in der Wannseekonferenz zur Vernichtung preisgegeben wurden.

„Ich möchte, dass sich jemand an meinen Namen erinnert, dass jemand weiß, dass ich einmal gelebt habe.“ Das ist ein Zitat eines jungen Mannes, der den Holocaust nicht überlebt hat. Einmal im Jahr, wollen wir uns deshalb erinnern und die Opfer beim Namen nennen. Sie sollen nicht vergessen sein. Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 der Realschule verlasen in würdevoller Atmosphäre die Namen der jüdischen Opfer aus Oberdorf und Umgebung.

Und damit sich die Geschichte auf so schreckliche Weise nicht mehr wiederholt gaben die Schülerinnen und Schüler mit ihrer eigenen Interpretation eines Songs des Liedermachers Konstantin Weckers allen Gästen folgende Botschaft mit auf den Nachhauseweg:

„Sag Nein!“

Fleißige Hände aus der Klassenstufe 10 der Werkrealschule stellten wieder passende Buttons her.